Wetterweltreise – Die Route

Wetterweltreise Route Placeholder
Wetterweltreise Route

Grob gesagt ging unsere Route von Deutschland aus über Indien und Singapur nach Indonesien und von dort weiter nach Neuseeland. Dann standen Chile und Argentinien auf dem Programm. Als letztes Ziel war die Ilha Grande in Brasilien geplant. Hier machte uns Corona allerdings einen Strich durch die Rechnung. Unsere Reise startete am 1. Dezember 2019, drei Wochen früher als geplant waren wir am 22. März 2020 wieder in Deutschland.

Die nassesten Orte der Erde

Los ging es am 1. Dezember bei uns zu Hause im Mittelrheintal über Brüssel und London nach Delhi. Von dort reisten wir dann direkt weiter nach Guwahati im Nordosten Indiens. Das war aufgrund der langen Anreise und des Kulturschocks aus heutiger Sicht eine der größten Herausforderungen. Von Guwahati ging es dann mit dem Mietwagen weiter nach Cherapunjee und Mawsynram, die nassesten Orte der Erde. In Cherapunjee, wo wir uns mit den dort arbeitenden Meteorologen trafen,  wurde 1860/1861 mit 26470 Litern pro Quadratmeter der bisher höchste Jahresniederschlag registriert. Das benachbarte Mawsynram hält mit 11872 Litern pro Quadratmeter den Rekord für den höchsten durchschnittlichen Jahresniederschlag. Der Dezember ist allerdings der trockenste Monat des Jahres. Die Gegend unmittelbar nördlich von Bangladesch ist landschaftlich auch aufgrund des vielen Regens besonders reizvoll. Ein echtes Highlight war auch die Wanderung zu den Wurzelbrücken.

Am Ende unseres ersten Reiseabschnitts wartete noch ein unvorhergesehenes Problems auf uns. Zuerst landeten wir Aufrgrund von Protesten und eines Generalstreiks im Verkehrschaos. Dann mussten wir in Guwahati während einer Ausgangssperre durch Proteste und verbarrikadierte Straßen den Weg zum Flughafen finden.

Ringförmige Sonnenfinsternis

Weiter ging es Mitte Dezember in den Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens. Hier ließen wir es uns eine Woche in Varkala Beach gut gehen. Weihnachten verbrachten wir weiter nördlich in Kannur. Dort konnten wir auch am 26. Dezember eine ringförmige Sonnenfinsternis erleben.

 

Dabei schiebt sich der Mond, wie bei einer totalen Sonnenfinsternis vor die Sonne. Der Mond ist jedoch besonders weit von uns entfernt und kann aufgrund seiner großen Entfernung die Sonne nicht komplett verdecken. Der äußere Rand der Sonne ist dann als feuriger Ring sichtbar. Nach Weihnachten ging es mit der Bahn nach Chennai und von dort mit dem Flieger weiter nach Singapur.

In Singapur legten wir nur einen kurzen dreitägigen Zwischenstopp ein, um Silvester zu feiern. Allein für das tolle Feuerwerk hat sich das gelohnt. Die moderne, saubere Großstadt war ein riesen Kontrast zu Indien, besonders zum ziemlich dreckigen und vermüllten Chennai. Von dort flogen wir weiter nach Lombok in Indonesien.

Lombok - tropische Gewitter

Lombok ist die Nachbarinsel von Bali. Wir waren im Januar zur Regenzeit dort, dann gewittert es normalerweise vor allem am Nachmittag häufiger. Für uns sind tropische Gewitter mit den hochreichenden Wolkentürmen sehr faszinierend. Leider erwischten wir ein recht trockene Phase mit wenigen Gewittern.  Für die Kinder war vor allem das Schnorcheln mit Schildkröten auf der kleinen Insel Gili Meno ein großes Erlebnis. Auch das Landesinnere ist reizvoll: Mit dem 3726 Meter Vulkan Rinjani thront der zweitgrößte Vulkan Indonesiens über der Insel und es gibt beeindruckende Wasserfälle.

Sumbawa - Vulkan Tambora

Sumbawa ist die Nachbarinsel von Lombok. Dort befindet sich der Vulkan Tambora, dessen Ausbruch im Jahre 1815 die größte Eruption seit mehr als 22000 Jahren war. Die Aerosole verteilten sich damals auf der ganzen Welt und brachten im Nordosten Amerikas sowie im Westen und Süden Europas das Jahr ohne Sommer. Heute kann man den Kraterrand besteigen und die sechs Kilometer breite Caldera bestaunen. Der Aufstieg zum Tambora wäre für die Kinder zu anstrengend gewesen und Daniel hatte nach einem Kreuzbandanriss kein sehr belastbares Knie. So machte sich Verena alleine auf den Weg. Was für die Gewitter schlecht, war für den Tambora gut. Denn Aufgrund des trockenen Wetters war es kein Problem, ein Zeitfenster für den Aufstieg zu finden.

Neuseeland - Südinsel

Ende Januar verließen wir Lombok, machten einen kurzen Zwischenstop auf Bali und flogen weiter nach Neuseeland. Von Christchurch ging es zunächst zum Mount Cook National Park, wo wir unter anderem den Tasman-Gletscher besichtigten. Wir durchqueren nun die trockenste Region des Landes. Am Lake Wanaka vorbei fuhren wir nur etwa 100 Kilometer Luftlinie entfernt an die Westküste und befanden uns schon in der nassesten Region Neuseelands. Hier fällt etwa 15 mal so viel Niederschlag wie auf der Ostseite des Gebirges. Dort wollten wir uns zwei weitere Gletscher, den Fox-Gletscher und den Franz-Josef-Gletscher, anschauen. Aufgrund des Rückgangs der Gletscher und Zerstörungen durch Hochwasser kamen wir allerdings nicht sehr nah an die Gletscher heran. Eine sehr schöne Wanderung hatten wir dafür am nassesten Ort Neuseelands, bei sonnigem Wetter. Wir folgten der Küstenstraße nach Norden bis zum Abel Tasman Nationalpark und weiter bis zum nördlichsten Punkt der Südinsel. Danach ging es weiter nach Westen in die Marlborough Sounds, bevor wir mit der Fähre auf die Nordinsel übersetzten.

Neuseeland - Nordinsel

Auf der Nordinsel ging es von Wellington zum Lake Taupo. Hier verbrachten wir einige entspannende Tage mit einem Abstecher haben wir in den Tongariro Nationalpark und in die vulkanisch aktiven Gebiete um Rotura. Am 1. März flogen wir von Auckland weiter nach Chile.

Patagonien

Über Santiago di Chile ging es direkt weiter in den Süden Chiles nach Punta Arenas. Von dort starteten wir mit dem Mietwagen in den Nationalpark Torres del Paine. In Patagonien hatten wir großes Glück mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein standen wir vor den beeindruckenden Bergspitzen der Torres. Vom Nationalpark Torres del Paine reisten wir weiter über die nah gelegene Grenze nach Argentinien zum Perito Moreno Gletscher. Am Lago Argentino erhebt sich dessen Kalbungsfront über 50 Meter in die Höhe. Immer wieder brechen große Eisbrocken ab. Ständig knarrt und knirscht es und man könnte stundenlang die faszinierenden Farben des Eises betrachten. Dieser Gletscher hat uns schwer beeindruckt. Während die  Eismasse des  Perito Moreno Gletschers stabil bleibt, verlieren andere patagonische Gletscher aufgrund des Klimawandels deutlich an Masse.

Atacama

Vom Süden Chiles ging es in die trockenste Wüste der Erde, die Atacama im Norden Chiles. Hier wurden unsere Pläne von der Coronapandemie kräftig durcheinander gewirbelt. Während es in Chile noch kaum Krankheitsfälle gab wurden weltweit Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gestrichen. Wir beschlossen die Reise abzubrechen und es nicht zu riskieren, vielleicht Monate in Chile festzuhängen. Die Zeit in Iquique verbrachten wir zu großen Teilen mit den Versuchen, einen Rückflug nach Deutschland zu bekommen.

Immerhin konnten wir noch die Nebelfänger in Alto Patache besichtigen und fanden Zeit zum Sandboarding. Danach ging es über Santiago und Sao Paolo wieder nach Hause.

San Pedro di Atacama, die astronomischen Observatorien und den tollen Sternenhimmel in der Atacama werden wir auf einer anderen Reise besichtigen müssen.

Ilha Grande

Die nur 25 Kilometer vom Festland entfernt gelegene Insel gehört zum Bundesstaat Rio de Janeiro. Zum Schluss unserer Reise wollten hier einfach nur zwei Wochen den Strand genießen und durch den Regenwald wandern. Dazu kam es dann allerdings natürlich nicht mehr.

Unsere Route im Video: