Das Klima in Indien

Während der Monsunzeit regnet es fast überall in Indien kräftig.
Während der Monsunzeit regnet es fast überall in Indien kräftig. Bild: Anas Shaikh

Vom Monsun bestimmt

Indien hat aufgrund der Größe kein einheitliches Klima. Alle Regionen werden aber mehr oder weniger vom Monsun, also von einer Regen- und Trockenzeit, beeinflusst. Innerhalb der Monsunzeit von Juni bis Oktober fallen 75 Prozent des jährlichen Niederschlags.

Niederschlag in Indien

Am meisten regnet es an der Malabar Küste im Südwesten sowie im äußersten Nordosten Indiens. Dort liegen mit Cherrapunji und Mawsynram im Bundesstaat Meghalaya auch die nassesten Orte er Erde.

Auf Regionen interpolierte jährliche Niederschlagssumme in Liter pro Quadratmeter. Basierend auf Daten von 1971-2005.
Auf Regionen interpolierte jährliche Niederschlagssumme in Liter pro Quadratmeter. Daten von 1971-2005. Quelle: Central Research Institute for Dryland Agriculture

Besonders trocken ist es im Nordosten im Bundesstaat Rajastan. Im Bereich der Wüste Thar fallen weniger als 400 Liter pro Jahr. Allerdings sind die Regenfälle nur auf Juli bis September konzentriert und fallen dort dann kräftig aus. Im Winter gibt es bei Trockenheit massive Sandstürme.

Die Jahreszeiten in Indien

Die indische Wetterdienst (India Meteorological Department, IMD) unterscheidet vier Jahreszeiten:

  • Winter (Dezember-Februar)
  • Pre-Monsun/Sommer (März bis Juni/Juli)
  • Monsun (Juni/Juli bis September/Oktober)
  • Post-Monsun/Herbst (September/Oktober -November)

Winter

Dezember-Februar

Trockene Luft vom asiatischen Festland bläst ins Land. Es ist die „kalte“ Jahreszeit. Im Nordwesten sind es im Durchschnitt 10 bis 15 Grad, im Südosten Indiens 20 bis 25 Grad. Die Luft ist trocken, es regnet nur wenig. Selten schafft es mal ein Tiefdruckgeiet mit Regen über den Himalaya in den Nordwesten Indiens.

Pre-Monsun/Sommer

März bis Juni/Juli

Zu dieser Jahreszeit ist der indische Subkontinent einer der heißesten Orte der Erde. Verbreitet herrschen Tageshöchsttemperaturen von 32 bis 40 Grad. Besonderes trocken und heiß ist es im Nordwesten Indiens. Die trockenen und heißen „Loo“ Winde aus Westen bringen Hitzewellen mit Temperaturen bis 50 Grad sowie Staubstürme, die auch im Satellitenbild gut zu erkennen sind:

Monsun

Juni/Juli bis September/Oktober

Der Monsun wird auch Südwestmonsun genannt, da in dieser Zeit die Strömung auf Südwest dreht. Sie bringt feuchtwarme Luft vom Indischen Ozean ins Land. Kräftige gewittrige Regenfälle breiten sich dann von Südosten beginnend im ganzen Land aus.

Das Festland heizt sich im Sommer schneller auf als das Meer. Im Nordwesten Indiens entwickelt sich eine Art Hitzetief, das feuchtwarme Luft vom Meer ins Land führt. Diese staut sich am Himalaya im Norden, dort regnet es dann am meisten.  

Meistens beginnt der Monsun Ende Mai auf den Nikabaren Inseln im Golf von Bengalen und erreicht Anfang Juni die Region Kerala ganz im Süden von Indien.  Die Hauptstadt Delhi wird erst Ende Juni von Regenfällen heimgesucht.

In der Monsunzeit fallen laut Indischem Wetterdienst 75 Prozent des Jahresniederschlages. An der Westküste Indiens sowie im niederschlagsreichsten Nordosten kommen dann in nur wenigen Monaten mehr als 2500 Liter pro Quadratmeter zusammen, örtlich auch deutlich mehr.

Post-Monsun/Herbst

September/Oktober bis November

Der Monsun lässt von Nordwesten beginnend wieder nach. In dieser Jahreszeit fallen nur noch 11 Prozent des Jahresniederschlags.  Die Tageshöchsttemperaturen liegen im Durchschnitt bei 28 bis 34 Grad.

Die Hauptwindrichtung dreht von Südwest auf Nordost, trockene Luft vom Himalaya bringt oft einen wolkenlosen Himmel. Vor allem im Süden Indiens, zum Beispiel in Tamil Nadu, ist die Luft aber mit Feuchtigkeit vom Golf von Benageln angereichert, sodass es dort ab und zu gewittert.

Beste Reisezeit in Indien

Aufgrund der unterschiedlichen Klimate kann man keine beste Reisezeit für das gesamte Land angeben, außerhalb der Monsunzeit ist aber generell am besten. Bei den meisten ist der Zeitraum von November bis Februar ideal. Nur im Süden kann es im Dezember noch häufiger Regenfälle geben. Der März und der April gestalten sich auch vielerorts trocken, doch dann wird es bereits sehr heiß.

Wenn man nur während der Monsunzeit nach Indien reisen kann, dann bieten sich Regionen an, wo der Monsun nicht so ausgeprägt ist. Das ist zum Beispiel der Bundesstaat Rajasthan im Nordwesten des Landes oder die Bergregionen Jammu und Kaschmir. Diese liegen im Regenschatten des Monsuns.

Klimadiagramme Indien

Klimaklassifikation für die einzelnen Regionen nach Daten von 1971-2005. Quelle: Central Research Institute for Dryland Agriculture

Die Daten der Klimadiagramme stammen direkt vom Indischen Wetterdienst ( India Meteorological Department ) und beruhen meist auf einer 100-jährigen Zeitreihe von 1901 bis 2000.

An den Diagrammen sieht man schön, wie der Monsun von Süd nach Nord einsetzt und sich dann langsam wieder von Nord nach Süd zurückzieht. Nur die Bergregionen im Nordwesten wie zum Besipiel die Station Srinagar werden kaum vom Monsun beeinflusst.

klimadiagramm Srinagar
klimadiagramm Delhi
klimadiagramm cherrapunji
klimadiagramm Jodhpur
klimadiagramm Panaji

Weiterführende Informationen zum Monsun

Für Details wie der Monsun entsteht, empfehlen wir dieses WetterWissen-Video von WetterOnline.

Ebenfalls interessant sind diese insgesamt 1,5 stündige Dokus von Arte. Sie zeigen, wie der Monsun einsetzt und was die Folgen in Indien sind. (Danke an Nils und Sabine für den Tipp!)

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